Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig setzt sich weiter für die Interessen der Menschen vor Ort ein
Die Deutsche Bahn hat am Freitagmittag bekannt gegeben, welche Trasse sie für den Neubau der Bahnstrecke Augsburg-Ulm bevorzugt. Es handelt sich um eine autobahnparallele Trasse, die auch durch Günzburg führt – in den vergangenen Monaten als violette und orange Trasse bekannt. „Wenn man genau hingehört hat und alle Rahmenbedingungen betrachtet hat, ist es wenig überraschend, dass die Deutsche Bahn eine autobahnnahe Variante bevorzugt, die den Flächenverbrauch und die Zerschneidung der Landschaft minimiert“, sagt Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. Die Fahrzeit zwischen Augsburg und Ulm beträgt mit dieser Variante 26 Minuten, mit Halt in Günzburg sind es 40 Minuten. „Wir haben in den vergangenen Monaten und Jahren den Ausbau der Bahntrasse nie in Frage gestellt, aber das Vorhaben immer kritisch begleitet und unsere Forderungen klar kommuniziert“, teilt Gerhard Jauernig mit. Die von der Deutschen Bahn präsentierte Vorzugsvariante müsse im Hinblick auf Landverbrauch so gestaltet werden, dass die gewerblichen Entwicklungen im Gewerbegebiet Deffingen nicht beeinträchtigt sind.
Einer der wichtigsten Punkte ist, die Interessen der Menschen vor Ort zu berücksichtigen, betont Günzburgs Oberbürgermeister: „Dazu gehört ein maximaler Lärmschutz entlang der Neubau- und der Bestandstrasse. Die Bürger in Leinheim, Deffingen und Wasserburg dürfen auf keinen Fall einer zusätzlichen Belastung ausgesetzt sein, im Gegenteil. Es muss ein Lärmschutz sichergestellt sein, der den Namen auch verdient.“ Das Beispiel des dreispurigen Autobahnausbaus habe gezeigt, dass Berechnungsmodelle nicht immer die Lebenswirklichkeit korrekt darstellen.
Ein ganz entscheidender Punkt für Günzburg ist der auch künftige Anschluss der Stadt an das Ferntrassennetz. Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig nimmt zufrieden zur Kenntnis, dass der immer mal wieder diskutierte mögliche alternative Bahnhalt an der Autobahn nahe des Legolands, auf der Gemarkung Bubesheim, derzeit nicht enthalten ist. „Dass die Fernverkehrszüge an unserem bestehenden Bahnhof halten müssen, ist nicht verhandelbar. Wir werden den aktuellen Prozess auch im Hinblick auf den Regionalschienenverkehr engstens begleiten und bei Bedarf kurzfristig einen Stadtratsbeschluss herbeiführen, durch den die Position der Stadt Günzburg klar definiert wird. Ein Überholbahnhof in Bubesheim darf aus mehreren Gründen nicht zu einem späteren Bahnhalt führen, durch den die bisherige Bedeutung des Günzburger Bahnhofs mit der bereits vorhandenen Infrastruktur ausgehöhlt wird.“
Die durch den Trassenneubau freiwerdenden Kapazitäten auf der bestehenden Strecke müssen zugunsten des Personen- und nicht des Güterverkehrs genutzt werden und so zu einem deutlichen Mehrwert für die Bürger im Landkreis und in der Stadt Günzburg führen.