In einer Stellungnahme reagiert sein Nachfolger Oberbürgermeister Gerhard Jauernig bestürzt auf die Nachricht
Die Große Kreisstadt Günzburg trauert um ihren Altoberbürgermeister Dr. Rudolf Köppler, der im Alter von 89 Jahren am Mittwoch verstarb. Dr. Rudolf Köppler hatte in seinen 32 Jahren als Oberbürgermeister (1970 bis 2002) stets das Wohl der Stadt, der Bürger sowie der Einrichtungen und angesiedelten Unternehmen im Auge. Die Nachricht vom Tod des Altoberbürgermeisters löste bei Gerhard Jauernig tiefe Betroffenheit aus.
Aufgrund seines verdienstvollen Wirkens als Oberbürgermeister Günzburgs wurde ihm 1984 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, 1988 die kommunale Verdienstmedaille, 1994 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, 1995 der Ehrenring der Stadt Günzburg, 1999 die Bezirksmedaille und 2002 das Ehrenkreuz der Bundeswehr. Weiterhin ist er Ehrenbürger der Stadt Lannion in der Bretagne.
Der Rechtswissenschaftler aus Berlin trat 1959 in die SPD ein, von der er 1969 zum OB-Kandidat in Günzburg nominiert wurde. 1996 gewann er seine sechste Wahl und war zum damaligen Zeitpunkt der am längsten regierende hauptamtliche Oberbürgermeister Deutschlands.
Oberbürgermeister Gerhard Jauernig schätzte Dr. Rudolf Köppler als einen brillanten Rhetoriker und Visionär, der jahrzehntelang mit außerordentlichem Engagement und Geschick die Interessen Günzburgs vertrat und durch sein weitsichtiges Handeln die Große Kreisstadt zu einer modernen Kommune mit Alleinstellungsmerkmalen und Zentralitätsfunktion weiterentwickelte.
Der promovierte Oberregierungsrat konnte durch seine Vita und seine Weltanschauung viele Türen öffnen, so Jauernig. „Dr. Rudolf Köppler verstand es wie kaum ein anderer, Menschen für seine Ideen zu begeistern. Sein Weitblick, seine Entschlusskraft und seine Fähigkeit, Menschen zusammenzuführen, zeichneten ihn als Oberbürgermeister aus.“ Mit seiner geschliffenen Ausdrucksweise sei es Dr. Köppler gelungen, die Stadt auch in schwierigen Situationen nach außen bravourös zu repräsentieren. Seine Bereitschaft zuzuhören und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, machte ihn zu einem geschätzten und respektierten Gesprächspartner und Oberbürgermeister.
Viele der großen Entwicklungen Günzburgs, die heute als selbstverständlich erscheinen, verbindet Oberbürgermeister Jauernig mit Dr. Köppler: „Seinem nachhaltigen Einsatz ist es zu verdanken, dass Günzburg über Jahrzehnte hinweg Altstadtsanierung betrieben hat und als eine der ersten Kommunen Schwabens bereits zu Beginn der 1970er-Jahre den mutigen Schritt zur Verkehrsberuhigung in der Altstadt wagte.“
Der Altoberbürgermeister verstand es nach der Gebietsreform die zu Günzburg kommenden Stadtteile, deren Menschen und Vereine, zu einem Gesamtbild der Großen Kreisstadt zu formen und dabei dennoch deren eigenen Charakter zu wahren.
Dr. Köppler erkannte den Bedarf, Günzburg als kulturellen Mittelpunkt des Landkreises zu etablieren und setzte sich auch gegen Widerstände stark für den Bau des Forums am Hofgarten ein, so Jauernig. Erfolgreich bemühte er sich um die Ansiedlung von großen Unternehmen. Sein wohl größter und nachhaltigster Coup: die Eröffnung des LEGOLAND-Parks 2002.
Eine große Verbundenheit hatte Dr. Köppler stets mit der Günzburger Feuerwehr, deren Vereinsvorsitzender er mehr als drei Jahrzehnte lang war. Als Anerkennung für seinen Einsatz wurde er mit der Deutschen Feuerwehrmedaille und mit der Goldenen Ehrennadel der Freiwilligen Feuerwehr Günzburg ausgezeichnet sowie 2004 zu deren Ehrenvorsitzenden ernannt.
„Persönlich werde ich nie vergessen, dass sich Dr. Rudolf Köppler öffentlich und sehr früh für mich als seinen Nachfolger ausgesprochen hat“, sagt Gerhard Jauernig. „Er war ein Freund, der mir stets als weiser, feinfühliger und loyaler Gesprächspartner über Jahrzehnte zur Seite stand.“ Privat war Dr. Rudolf Köppler ein begeisterter Schwimmer, Radfahrer und Tischtennisspieler und zugleich literarisch interessiert und Autor von mehreren Kurzgeschichten und Büchern.
Die Stadt Günzburg verliert mit dem Tod von Dr. Rudolf Köppler eine herausragende Persönlichkeit, die sich mit großem Engagement und unermüdlichem Einsatz für das Wohl der Gemeinschaft verdient gemacht hat. Die Stadt Günzburg, so der OB, wird ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Das Mitgefühl gilt der Familie des Verstorbenen.