Ab Donnerstag haben deutschlandweit Passbilder auf Papier grundsätzlich ausgedient - es gibt aber eine Ausnahme. Im Rathaus Günzburg können bald auch digitale Fotos erstellt werden.
Wer einen Personalausweis, Reisepass oder elektronischen Aufenthaltstitel beantragt, für den gibt es ab Donnerstag, 1. Mai 2025, deutschlandweit eine bedeutende Gesetzesänderung: Papierfotos gehören ab diesem Tag der Vergangenheit an, es sind auch in Günzburg dann nur noch digitale Lichtbilder von zertifizierten Anbietern erlaubt – es gibt aber eine Übergangsfrist.
Digitale, biometrische Passbilder sollen verhindern, dass Passfotos manipuliert oder gefälscht werden. Vor allem gegen das sogenannte Morphing möchte der Staat vorgehen. Dabei werden unterschiedliche Gesichter zu einem einzigen Bild kombiniert, wodurch die Gesichtszüge von zwei Menschen verschmelzen und beide Personen denselben Reisepass abwechselnd benutzen können.
Passfotos können wie bisher in einem Fotostudio angefertigt werden. Das Geschäft muss allerdings eine zertifizierte Übermittlung anbieten. Wer sich in diesen Geschäften fotografieren lässt, erhält einen persönlichen QR-Code, mit dem das BürgerServiceCenter die digitalen Bilder sicher und schnell abrufen kann. Digitale Passfotos, die die Bürger selbst aufgenommen haben, sind nicht erlaubt.
Neu ist die Möglichkeit, digitale Passbilder zukünftig auch bei der Stadt Günzburg im BürgerServiceCenter anfertigen zu lassen. Diese Möglichkeit steht jedoch erst nach Bereitstellung der notwendigen Technik durch die Bundesdruckerei zur Verfügung. Nachdem derzeit Tausende Kommunen in Deutschland mit entsprechenden Geräten ausgestattet werden müssen, steht ein genauer Starttermin für Günzburg noch nicht fest. „Wir gehen allerdings davon aus, dass wir die Fototerminals von der Bundesdruckerei noch im Mai erhalten“, erklärt Ordnungsamtsleiter Georg Weishaupt-Werth. Für jedes durch die Behörde erstellte Lichtbild wird bundesweit einheitlich eine Gebühr von sechs Euro erhoben.
In Günzburg werden zwei Fototerminals im BürgerServiceCenter zur Verfügung stehen. Die Geräte sind eine schnelle und bequeme Lösung, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Sie vereinfachen das Verfahren und reduzieren den Verwaltungsaufwand für die Kommunen, während die Bürger von einer Zeitersparnis profitieren. Für Informationen und Fragen steht das BürgerServiceCenter unter der Telefonnummer 08221/903-333 zur Verfügung.
Ausgedruckte Passfotos werden nur noch in Ausnahmefällen angenommen – und zwar dann, wenn die antragstellende Person ihr Lichtbild noch vor dem 1. Mai 2025 bei einem privaten Fotodienstleister hat erstellen lassen und noch nicht in die Cloud geladen wurde. Diese Übergangsfrist für papiergebundene Lichtbilder gilt zunächst bis zum 31. Juli 2025.