Günzburger Stadtbücherei veranstaltet Lesung am 17. Mai
Am 10. Mai 1933 wurden in vielen deutschen Städten Bücher verbrannt, die von den Nationalsozialisten – systematisch zusammengetragen – als „undeutsch“ bewertet, zensiert und verboten wurden. Zu den Autoren dieser Werke zählten Schriftstellergrößen wie Bertolt Brecht, Erich Kästner, Heinrich Mann, Kurt Tucholsky, Anna Seghers und Stefan Zweig. Sie galten in der NS-Zeit als verfemt, wurden vertrieben und im schlimmsten Fall sogar ermordet.
In Erinnerung dieser Ereignisse sowie in Gedenken an die verbotenen und verfolgten Autoren dieser Zeit veranstaltet die Stadtbücherei Günzburg am Freitag, 17. Mai, wieder die Lesung „Verfemten Literaten eine Stimme geben“. Literaturfreunde können in der Bücherei jeweils fünf Minuten selbstgewählte Passagen aus Werken der verfemten Schriftsteller lesen. Beginn der Veranstaltung ist um 19 Uhr.
Auch in der Gegenwart würden angesichts einer wachsenden Fremdenfeindlichkeit Schriftsteller und Autoren wieder vermehrt verfolgt und zensiert, sagt Bücherei-Leiterin Angelika Gathemann-Schnelle. „Deshalb ist es umso wichtiger, die Erinnerung an diese wichtigen Autoren und ihre Biografien wachzuhalten“, so Gathemann-Schnelle.
Einschlägige Bücher und eine Liste, in die sich Vorleser eintragen können, liegen in der Stadtbücherei bereit. „Natürlich freuen wir uns auch über interessierte Zuhörer, die auf diese Weise ein Zeichen setzen wollen“, sagt Gathemann-Schnelle.
Plakat zur Lesung am 17. Mai