Vergabe der Planungsleistungen
RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten werden die Daueranlagen zur Landesgartenschau Günzburg 2029 planen. Das Büro aus Bonn hat im Rahmen des offiziellen Auswahlverfahrens (VgV-Vergabeverfahren) zum freiraumplanerischen und städteplanerischen Ideen- und Realisierungswettbewerbs den Zuschlag erhalten. Dies haben der Aufsichtsrat der Landesgartenschau Günzburg 2029 GmbH und der Stadtrat der Stadt Günzburg beschlossen.
Am VgV-Verfahren mit der Stadt Günzburg, welche Ausloberin des Wettbewerbs 2023 war, hatten die beiden Erstplatzierten teilgenommen. Beim Preisgericht im November 2023 hatte A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH den ersten Platz belegt, dicht gefolgt von RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten sowie dem drittplatzierten Büro Planorama. Unter dem Motto „Stadt an drei Strömen“ hat das Büro RMP Stephan Lenzen ein Konzept entwickelt, das durch behutsame Umgestaltungen neue Zugänge zum Wasser und damit Identifikationsorte an der Donau schafft, sowohl am nördlichen Donauufer als auch am Festplatz. An der Hagenweide entsteht ein topografischer Aufenthaltsbereich mit attraktiven Angeboten für alle Generationen. Seine Ideen wird das Planungsbüro nun in Rückkopplung mit den Verantwortlichen der Stadt Günzburg, der Landesgartenschau GmbH, Fachbehörden sowie Ideen aus der Bürgerschaft weiterentwickeln. Das Planungsbüro wird sich im Laufe des Jahres den Bürgerinnen und Bürgern bei einer Infoveranstaltung vorstellen.
RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten ist seit seiner Gründung durch den Gartenarchitekten Heinrich Raderschall im Jahr 1951 in Bonn ansässig. 1999 begann Stephan Lenzen nach dem Abschluss seines Landschaftsarchitekturstudiums und mehrjähriger Berufspraxis im In- und Ausland seine Mitarbeit im Büro RMP und trat 2001 schließlich der Büropartnerschaft bei. Seit 2004 führt er das Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten als alleiniger Inhaber, Niederlassungen gibt es in Hamburg, Mannheim, Berlin und Köln. Die Arbeit des Büros deckt die gesamte Bandbreite der Objekt– und der Landschaftsplanung ab.
Der Landschaftsplanerische Wettbewerb
Die Stadt Günzburg hat im Juni 2023 für die Landesgartenschau Günzburg 2029 einen landschaftsplanerischer Ideen- und Realisierungswettbewerb ausgelobt. Ziel der Ausschreibung ist es, eine landschaftsarchitektonische und städtebauliche Gestaltungsidee für die vorgesehenen Flächen Auweg und Hagenweide inklusive der Verbindungen zu entwickeln, die über die Gartenschau hinaus Bestand haben. Der Prozess wurde vom Büro Lohrer&Hochrein aus München begleitet.
Der Wettbewerb war offen und anonym. Die Preisrichtersitzung fand am 21. November 2023 statt. Aus sechs eingegangenen Konzeptionen entschied sich die Jury einstimmig für den Gestaltungsvorschlag des Büros A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH. Damit wird das Berliner Studio die Daueranlagen unter dem Motto „Stadt am Wasser“ planen.
Auweg
Der neue Donau-Au-Park gibt der städtebaulichen Entwicklung nördlich des Bahnhofs einen wichtigen Impuls und bildet künftig das Herzstück des neuen Stadtquartiers am Auweg. Die eng gefasste Uferpromenade entlang der Günz teilt sich im aufgeweiteten Mündungsbereich in mehrere Wegestränge, die den Donau-Au-Park rahmen und an die Umgebung anbinden. Der neue Donausteg bindet das nördliche Flussufer an und schafft eine direkte Fuß- und Radwegeanbindung an die Innenstadt. In der schattigen Waldlichtung wird ein Nebeneingang zum Waldbad mit kleinem Kiosk und Biergarten verortet. Das kleine Platzgelenk an der Nau stärkt das Angebot an Fahrradinfrastruktur für Radtouristen auf dem Donauradweg.
Auf der Stadtseite bindet die Brücke an einen platzartigen Auftakt mit Blick über die Donau an. Hier entsteht das Parkforum, ein multifunktional bespielbarer Pavillon für temporärere Veranstaltungen. Inspiriert von der Zunft der Flößer, die die Donau als wichtigen Transportweg nutzten, liegen entlang der neu modellierten Uferkante grob bearbeitete Holzbalken und schaffen ein markantes Sitzobjekt an der Schnittstelle zum Wasser. Eine kleine Ufereinbuchtung mit Kiesstrand schafft einen abgeflachten Wasserzugang. Die übrigen Uferzonen werden zu strukturreichen Biotopen und Rückzugsräumen entwickelt.
Die rückwärtige Parkkante am Auweg mit niedrigem Hochwasserschutzdeich wird zu einer abwechslungsreichen Parktopografie mit Sitzstufen modelliert, die als Naturbühne für temporäre Parkveranstaltungen genutzt werden kann. Die robuste Wiesenfläche im Zentrum dient als nutzungsoffene Plattform und kann auch weiterhin für das jährlich stattfindende Volksfest genutzt werden.
Günzpromenade
Im innerstädtischen Bereich kann die Uferpromenade entlang der Günz nur abschnittsweise in einer Breite von 3,50 Meter geführt werden. Neue Brückenquerungen erlauben jedoch eine barrierefreie Durchgängigkeit zwischen Hagenweide und Donau-Au-Park. Punktuelle Wasserzugänge und Uferbalkone erhöhen Vielfalt und Erlebniswert. Ein Fischerspielplatz greift bekanntes Vokabular wie Reusen, Angelruten und Netze auf.
Altstadtgürtel
Der grüne Saum rund um den historischen Stadtkern wird fortgeschrieben und wichtige Lücken geschlossen. Der Hanggarten am Kuhberg mit seinen markanten grünen Terrassen, steilen Böschungen soll erschlossen und in das öffentliche Freiraumsystem eingebunden. Der ehemalige Klostergarten nutzt die abgeschiedene Lage, um einen ruhigen und kontemplativen Rückzugsort zu schaffen
Hagenweide
Die naturnahen Flächen der Hagenweide werden nur in Teilbereichen überarbeitet, sensible Bereiche bleiben unangetastet. Hier wird ein naturnaher Sport- und Aktivpark entstehen unter Berücksichtigung der ökologisch wertvollen Flächen und des Biotops. Im Bereich der Hagenweide muss nach dem Urteil der Jury noch weitergearbeitet werden.
Ergebnis des Preisgerichts
1. Preis: A24 LANDSCHAFT Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin
2. Preis: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Köln
3. Preis: Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin
Anerkennung: plancontext gmbh landschaftsarchitektur, Berlin
Anerkennung: UNIOLA AG, Zürich
Anerkennung: QUERFELDEINS Landschaft | Städtebau | Architektur, Dresden
Vorstellung der eingereichten Entwürfe
Am 12. Dezember 2023 wurden im Forum am Hofgarten die Entwürfe vorgestellt.
Die Pläne der Preisträger sind bis zum 22. Dezember 2023 im Forum am Hofgarten (Erdgeschoss) von Montag bis Donnerstag von 10 bis 16 Uhr, am Freitag von 10 bis 13 Uhr sowie am Samstag, 16. Dezember, von 10 bis 14 Uhr zu sehen.
Zu folgenden Zeiten gibt es eine Einführung in die Landesgartenschau:
- Mittwoch, 13. Dezember, 14 & 16 Uhr
- Donnerstag, 14. Dezember, 14 & 16 Uhr
- Samstag, 16. Dezember, von 10-14 Uhr steht Geschäftsführerin Karin Scheuermann für Fragen zur Verfügung.
- Montag, 18. Dezember, 16 Uhr
- Dienstag, 19. Dezember, 17 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.